Gedanken zum Jahrestag des 1. Lockdowns

Von "Vollbremsung" und "Vollgas"

20.03.2021, 20:55 Uhr

Vor genau einem Jahr begann das erste Lockdown-Wochenende. Eine Situation, die damals noch fremd und auch beängstigend war. Nach über 12 Monaten Pandemie nichts Neues mehr. Und auch die Kinder haben die Corona-Vokabeln ganz selbstverständlich in ihren Wortschaft übernommen, wie die Großen auch: Videokonferenz, Inzidenz, Homeschooling, Schnelltests, Quarantäne, „Click & Meet“ und viele mehr - wer hat diese vor dem März 2020 benutzt?! Doch: Gewöhnen - nein, das wollen wir uns nicht an diese Situation.

Aber damit leben werden - das müssen wir. Das Virus wird nicht mehr verschwinden. Es ist sogar mutiert und verbreitet sich damit noch schneller, wie wir an den aktuell wieder steigenden Zahlen der nun dritten Welle sehen.

Machtlos sind wir jedoch keinesfalls. Lockdown und Kontaktbeschränkungen wirken, können und dürfen aber keine Dauerlösung sein. Impfungen sind der Schlüssel zur Überwindung der Pandemie. Wer hätte vor einem Jahr erwartet, dass wir gegen ein bisher unbekanntes Virus knapp 9 Monate später mehrere wirksame Impfstoffe haben und schon viele Millionen, vor allem ältere und verwundbare Menschen diese bereits erhalten haben. Damals war fraglich, ob überhaupt je ein Vakzin gefunden wird. Dies sollten wir bei aller berechtigten Kritik über fehlende Impfstoffmengen und ein zu langsames Tempo nicht vergessen!

Corona-müde - auch so ein neues Wort. Wer ist das nicht?! Natürlich fehlt uns allen das, was sonst immer möglich war: ein großes Fest zum bald 6. Geburtstag unserer Tochter, der schon wieder stornierte Osterurlaub, Treffen mit Freunden oder ein schöner Abend im Restaurant oder Kino. Und bei vielen wird es auch immer bedrohlicher für die wirtschaftliche Existenz oder die Psyche leidet unter fehlenden Kontakten.

Es wird in diesen Tagen viel über „Notbremse“ oder „Vollbremsung“ diskutiert. Es gilt die Infektionszahlen und damit auch die Fälle in den Krankenhäusern im Griff zu behalten. Denn durch die Mutationen sind nun auch Jüngere von schwereren Verläufen betroffen.

Aber gleichzeitig muss nun Vollgas gegeben werden, bei Schnelltests und bei Impfungen! Auf der Beschleunigungsspur sind wir immerhin schon, aber es muss nun schnell die Höchstgeschwindigkeit erreicht werden. Nur so wird die Hoffnung auf Normalität im Sommer keine wieder enttäuschte Hoffnung sein!